Was Märchen können

Zitate von Bettelheim und O.G. Wittgenstein zum Märchen

 

* „Die Menschen, die das Märchen bevölkern und ihre Schicksale [sind] die gleichen [...], die uns heute begegnen.“

 

Deswegen ist die Grundannahme der psychologischen Deutung in bezug auf Märchen: das Märchen ist zeitlos und spiegelt wiederkehrende menschliche Nöte wieder.

 

* „Man muß nicht Psychoanalytiker sein, um durch das Lesen der Märchen reiche Erkenntnisse zu erlangen – man muß sich nur etwas um ihr Verständnis bemühen, dann haben sie uns nicht nur viel zu erzählen, sondern auch viel zu lehren.“

 

ð Das Geheimnis des Märchens offenbart sich jedem, der sich auf das Märchen einläßt. Das Kind ist in der Lage, intuitiv den Wahrheitsgehalt und den erlösenden Aspekt des Märchens in seinem Unbewußten aufzunehmen und zu verarbeiten; der Erwachsene muß zunächst seine mögliche Ablehnung überwinden. Der Ansatz in der Erwachsenentherapie ist ein bewußtmachender über die verschiedenartigen Deutungsmöglichkeiten (vorwiegend) in der Jungschen Pyschoanalyse.

 

* „Märchen behandeln die wichtigsten menschlichen Probleme“:

 

  • · Die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis
  • · Die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern
  • · Die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern
  • · Die Beziehung von Kindern und Eltern untereinander
  • · Die zu überwindenden Schwierigkeiten vom Stadium „Kind“ zum Jugendlichen, vom Jugendlichen zum Erwachsenen, die Akzeptanz der Vergänglichkeit
  • Die sexuellen Probleme und wie sie gelöst werden können, auf daß der Mensch eine gute Zweierbeziehung haben und seinen Kindern ein guter Elternteil sein kann.